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  • 05
  • December
  • 2020

Planspiel "Molotow-Ribbentrop 2.0"

DES Jahrgang 2020-2022 spielte den historischen Pakt zweier Diktatoren aus dem Jahre 1939 nach, der Europa für alle Zeit verändern sollte - 3.November 2020, Online-Simulation

Der Molotow-Ribbentrop-Pakt löst erhebliche Debatten mehr als 80 Jahre nach seiner Unterzeichnung aus. Angesichts des Geheimprotokolls, das sich mit der Aufteilung der Interessen- und Einflussbereiche in Ost- und Mitteleuropa befasste, beschleunigte sich nicht nur der Beginn des Zweiten Weltkriegs, sondern führte es auch zu erheblichen territorialen Veränderungen.

Die Studierenden des Masters „Deutschland- und Europa Studien“ haben die Verhandlungen zwischen Deutschen Reich und der Sowjetunion vom August 1939 in Moskau nachsimuliert um sich mit den geopolitischen Interessen der beiden totalitären Staaten am Vorabend des Zweiten Weltkriegs kennenzulernen. Im Vergleich zum letztjährigen Planspiel fanden die Verhandlungen dieses Jahr aufgrund von Quarantänebeschränkungen online statt. Dies hatte jedoch keinen negativen Einfluss auf die Qualität der Verhandlungen oder die Atmosphäre. Zu unserer Verfügung stand das Software für solche Verhandlungen, das den Prozess erleichterte und ihn realistischer machte.

Die Simulation des Molotow-Ribbentrop-Paktes fand im Rahmen des Kurses Politische Geschichte Deutschlands statt. Während des Semesters hatten wir die Gelegenheit, die Interessen der Machthaber vor dem Zweiten Krieg und die Folgen dieses Paktes für Mittel- und Osteuropa und für die ganze Welt tiefer kennenzulernen. Zusätzlich schrieben wir vor dem Spiel ein Positionspapier, das die Position des Staates demonstrierte, die wir in den Verhandlungen vertraten. Dank der erworbenen Kenntnisse während des Semesters und der eigenen Forschung beim Verfassen von Positionspapieren waren wir gut sachlich vorbereitet, was den Verlauf der Verhandlungen und die Ergebnisse positiv beeinflusste.

Bei den Verhandlungen waren zwei Delegationen vertreten – Deutscher Reich und die Sowjetunion. Jede*r von uns hat eine eigene Rolle bekommen, dessen Interessen wir vertreten sollten. Die Tatsache, dass wir neben den Interessen des Staates auch die persönlichen Interessen unserer politischen Akteure vertraten, verschärfte erheblich den Verlauf der Verhandlungen und erhöhte gleichzeitig das Interesse und die Kreativität. Folglich wurde eine Reihe von Änderungen des Inhalts der Vereinbarung vorgeschlagen, die in der strittigen Diskussion besprochen wurden und einige von ihnen in die endgültige Fassung des Vertrages aufgenommen wurden.

An dieser Verhandlung teilnahmen nicht nur die Studierenden unseres 2020er Jahrgangs des Masters „Deutschland- und Europa Studien“, sondern auch die Studierenden von BA Intl. Beziehungen NaUKMA, was zur interdisziplinären Zusammenarbeit beitrug und positiv auf die Qualität des Planspiels beeinflusste.

Im Allgemeinen kann festgestellt werden, dass diese Planspielmethode das Verständnis bestimmter historischer Ereignisse erheblich verbessert und den Studierenden zudem die Möglichkeit gibt, die Verhandlungsfähigkeiten zu erwerben.

Das Wichtigste, was dabei gelernt wurde, war aber die Bedeutung des Paktes für weitere historische Ereignisse sowie die Folgen der Teilung Europas zwischen den beiden totalitären Staaten am Vorabend des Zweiten Weltkriegs, die bis heute in Europa nachwirkt.